Gesunde Füße sind wichtig, um langfristig Schmerzen oder Haltungsschäden zu verhindern. Wie aber erkennst du, ob deine Füße gesund sind? Um diese Frage zu beantworten, solltest du dich einmal mit dem Thema der Fußfehlstellungen auseinandersetzen, denn davon gibt es gleich mehrere verschiedene Arten. Wie also kannst du diese identifizieren und unterscheiden? Wie wird eine Fußfehlstellung richtig behandelt?
Inhaltsverzeichnis
Die Füße richten den ganzen Körper aus
Die Füße sind ein Körperteil, dessen Bedeutung häufig unterschätzt wird. Dabei leisten sie jeden Tag Großes. Sie tragen die gesamte Last und sorgen dafür, dass der Mensch sprichwörtlich mit beiden Beinen fest im Leben steht. Die Nerven in den Füßen übermitteln wichtige Informationen an das Gehirn, welche für die Balance essentiell sind. Kommt es dort zu Störungen, zum Beispiel aufgrund einer Polyneuropathie, kann das Probleme wie Gleichgewichtsstörungen, Schwindel oder Übelkeit hervorrufen.
Aber nicht nur, um überhaupt aufrecht gehen und stehen zu können, sind die Füße wichtig. Sie bestimmen zugleich über die „richtige“ Haltung. Kommt es also bereits im Bereich der Füße zu Fehlstellungen, kann dies zu Ausgleichs- und damit Fehlhaltungen führen, was auf lange Sicht Haltungsschäden im Bereich der Wirbelsäule, aber auch der Knie, Hüfte oder anderer Gelenke nach sich ziehen kann. Andersherum können solche Fehlstellungen, beispielsweise die sogenannten X-Beine, wiederum für eine Fußfehlstellung verantwortlich sein. Es handelt sich also um ein „Ei-Henne-Problem“, wie es umgangssprachlich genannt wird.
Welche Arten von Fußfehlstellungen gibt es?
Diese Beispiele machen deutlich, wie essentiell eine korrekte Fußstellung für die Gesundheit im Allgemeinen ist. Dementsprechend wichtig ist es, eventuelle Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen, um Folgeschäden zu verhindern. Hierbei werden mehrere Arten unterschieden, die mit unterschiedlichen Ursachen sowie Symptomen einhergehen. Zu den häufigsten Fußfehlstellungen gehören:
Knick-Senkfuß
Der Knick-Senkfuß tritt vor allem bei Kindern und Kleinkindern auf, wird aber prinzipiell als harmlos angesehen, da er sich im Zuge des Wachstum meistens von selbst korrigiert.
Ursachen
Ursache dieser Fußfehlstellung, bei welcher das Längsfußgewölbe abgeflacht und eine verstärkte Valgusstellung (Neigung/Knick nach außen) des Fersenbeins erkennbar ist, sind die noch zu schwachen Muskeln sowie Bänder – was völlig natürlich ist, zumal das Kind ja erst richtig laufen lernen und diese trainieren muss. Optisch krümmen sich die Füße also nach außen.
Neben der häufigsten Ursache, der Muskelschwäche, kann auch
- eine angeborene Fehlstellung,
- eine Bandlaxität,
- eine O-Beinstellung oder
- Übergewicht
den Knick-Senkfuß herbeiführen.
Behandlung
Bemerken Eltern diese Fußfehlstellung, sollten sie einen Arzt aufsuchen. Denn während sich der Knick-Senkfuß durch gezieltes Training meist schnell und vollständig korrigieren lässt, kann sich die Fehlstellung bei einer ausbleibenden Behandlung schlimmstenfalls verfestigen und somit im späteren Lebensalter zu Problemen im Bereich der Füße und Knie oder auch des Rückens sowie der Bandscheiben führen.
Nicht immer ist der Körper in der Lage, diese Fußfehlstellung selbst zu korrigieren. Je nach Ursache, kann also eine unterschiedliche Form der Therapie notwendig sein, zum Beispiel ein Gewichtsverlust oder eine operative Korrektur der Beinachse. Handelt es sich hingegen um den „normalen“ Knick-Senkfuß im Kindesalter, wird ein häufiges Barfußgehen empfohlen, vor allem auf unebenen sowie wackeligen Untergründen. Aber auch eine spielerische Fußgymnastik macht dem Kind oft Spaß und sorgt zugleich für eine gesündere Entwicklung der Füße.
Spreizfuß
Der Spreizfuß kann ebenfalls bereits bei Kindern auftreten, ist jedoch gleichermaßen im Erwachsenenalter eine häufige Fußfehlstellung. Hierbei ist das vordere Quergewölbe des Fußes abgeflacht, wodurch der Mittelfußknochen „ausweicht“ und sich die Zehen beim Auftreten fächerförmig spreizen. Auch sogenannte Krallenzehen oder ein Hallux valgus sind mögliche Folgen dieser Deformität.
Ursachen
Die häufigsten Ursachen dieser Fehlstellung sind
- Vererbung,
- Übergewicht oder
- falsches Schuhwerk.
Behandlung
Es gibt Betroffene, welche durch den Spreizfuß keine Probleme haben. In diesem Fall gilt er als nicht behandlungsbedürftig, dennoch sollte dringend auf gut sitzende Schuhe geachtet werden. Früher oder später kommt es durch die Fehlstellung aber oft zu Schmerzen im Vorderfuß. Als Therapiemöglichkeiten kommen dann infrage:
- Fußgymnastik
- Physiotherapie
- Einlagen
- Quergewölbestütze
- Medikamente
- Operation
Es ist daher wichtig, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen und gemeinsam nach einer geeigneten Therapieform zu suchen. Eltern müssen zudem wissen, dass sie einen durch falsches Schuhwerk hervorgerufenen Spreizfuß präventiv verhindern können, indem sie beim Kauf von Schuhen für ihr Kind auf die richtige Größe sowie Passform achten. Der Schuh muss sich nach dem Fuß richten, lautet dabei die Devise bei der Wahl des richtigen Schuhwerks, und nicht umgekehrt. Wie man die richtige Schuhgröße und Passform für Kinderschuhe ermittelt, ist hier Schritt für Schritt erklärt. Einlagen sind hingegen nur auf eine ärztliche Verschreibung sinnvoll – was sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gilt.
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Knick-Senk-Spreizfuß (Plattfuß)
Die beiden geschilderten Fußfehlstellungen können auch in Kombination auftreten und ergeben dann den sogenannten Knick-Senk-Spreizfuß. Dieser wird umgangssprachlich auch als Plattfuß bezeichnet und kann entweder angeboren oder erworben sein. Erkennbar ist der Knick-Senk-Spreizfuß daran, dass sich zwischen dem Unterschenkel und der Ferse keine gerade Linie ergibt, sondern der Fuß optisch nach innen knickt und der Fußballen verbreitert ist – mit den bereits erwähnten und für einen Spreizfuß typischen fächerförmigen Zehen.
Wichtig zu wissen: Das Fußgewölbe entwickelt sich erst innerhalb der ersten Lebensjahre. Das heißt, bei Kleinkindern ist ein Plattfuß nicht per se problematisch. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der kindliche Plattfuß völlig unflexibel ist. Ein einfacher Test ermöglicht eine Einschätzung: Wenn das Kind die große Zehe nach vorne streckt oder auf den Zehenspitzen steht, sollte das Fußgewölbe in jedem Fall erkennbar sein. Ist dies nicht der Fall, sollte der Plattfuß unbedingt korrigiert werden, ansonsten drohen Schmerzen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Derartig ausgeprägte Plattfüße sind bei Heranwachsenden aber selten. Laut einer Studie der Medizinischen Universität Wien leiden nur ein Prozent aller Kinder unter einer solchen Fehlstellung. Ein flexibler Plattfuß wurde dagegen bei 44 Prozent der Kinder festgestellt, der auch von selbst „ausgewachsen“ ist.
Ursachen
Die häufigsten Ursachen sind
- Vererbung,
- Übergewicht,
- Überlastung oder
- Muskelschwäche im Fuß.
Diese Form der Fußfehlstellung bringt das Problem mit sich, dass der Fuß seine stoßdämpfende Wirkung nicht mehr ausüben kann. Dadurch entsteht eine hohe Belastung für die Knochen sowie Gelenke in den Beinen, zum Beispiel in den Knien und in der Hüfte. Folgeprobleme können sich aber ebenfalls im Rücken ergeben und auch Schmerzen in den Füßen können – wie bei den meisten Fehlstellungen – früher oder später auftreten.
Behandlung
Ob ein kindlicher Knick-Senk-Spreizfuß einer Behandlung bedarf oder nicht, muss natürlich ein Facharzt entscheiden. Wird eine behandlungswürdige Deformität bei Kindern rechtzeitig erkannt, kann sie durch entsprechende Maßnahmen oft noch korrigiert oder zumindest abgemildert werden. Im Erwachsenenalter gibt es hingegen keine Möglichkeiten mehr, der Fußfehlstellung entgegenzuwirken. Dann ist nur noch eine Linderung der Symptome möglich, beispielsweise durch die Weichbettung mittels Einlagen.
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Sichelfuß
Auch der Sichelfuß tritt vor allem bei Kindern auf, zumeist im Säuglingsalter. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Fuß dabei sichelförmig nach innen gebogen.
Ursache
Häufig ist er erblich bedingt, verwächst sich aber in den ersten Lebensmonaten von selbst. Auch eine lange Bauchlage in der Gebärmutter kann beim Säugling den Sichelfuß hervorrufen.
Behandlung
Dennoch ist in jedem Fall eine ärztliche Abklärung notwendig, denn eventuell ist eine Korrektur der Fußstellung notwendig. Wird diese nicht (rechtzeitig) vorgenommen, kann eine Fußfehlstellung zurückbleiben und später zu Problemen wie Schmerzen führen. Das passiert in rund einem Drittel der Fälle.
Ob und wann eine Behandlung des Sichelfußes notwendig ist sowie in welcher Form, entscheidet also der behandelnde Kinderarzt – oder ein zu Rate gezogener Orthopäde. Bereits leichte Dehnübungen sowie tägliche spezielle Gymnastik bieten beste Heilungschancen. In Extremfällen können aber auch Gipsverbände oder eine Operation notwendig werden.
Hohlfuß
Der Hohlfuß gilt als das Gegenteil des Plattfußes, sprich der Fußspann ist stark erhöht, wodurch die gesamte Belastung auf der Ferse sowie dem Vorfuß liegt. Häufig entstehen dadurch sogenannte Krallenzehen, aber auch Druckstellen und Schwielen treten oft auf. Das Fersenbein befindet sich also in einer Art Steilstellung, wodurch die Gefahr von Knochenbrüchen oder Verstauchungen steigt. Insgesamt ist der Fuß also ungewöhnlich instabil.
Ursache
Der Hohlfuß kann angeboren sein, entsteht aber auch häufig durch schwache Fußmuskeln oder falsche Schuhe. Als Risikofaktor gelten vor allem Schuhe mit Absatz, wie sie gerne von jugendlichen oder erwachsenen Frauen getragen werden. Eine Vorbeugung ist also unter Umständen durch die Wahl von gut sitzenden sowie flachen Schuhen möglich. Aber ebenso können neurologische Erkrankungen eine Ursache sein. Für eine erfolgreiche Therapie ist es daher notwendig, diese Ursachen zu kennen und anschließend zu entscheiden, welche Behandlung erfolgversprechend ist.
Behandlung
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sollten die Füße also regelmäßig auf diese Fußfehlstellung untersucht werden – was vor allem für Frauen gilt, die gerne sowie regelmäßig Absatzschuhe tragen.
Infrage kommen zum Beispiel folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- orthopädische Stufeneinlagen,
- Fußgymnastik oder
- eine Operation.
Die eigenen Füße oder diejenigen der Kinder gründlich zu untersuchen, ist also in jedem Fall wichtig und kann Folgeprobleme wie Schmerzen oder Rückenbeschwerden präventiv verhindern. Wird eine Fehlstellung bemerkt oder vermutet, gilt es, schnellstmöglich einen Arzt zu konsultieren, um eine angemessene Therapie zu entwickeln. Dann lassen sich die Fußfehlstellungen häufig noch gut korrigieren, bevor es zu gesundheitlichen Konsequenzen kommt.
Literaturempfehlungen
- Gut zu Fuß ein Leben lang: Trainieren statt operieren: Die besten Übungen aus der Spiraldynamik®*
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