Negative Gedanken loswerden: Wie kann ich gedankliche Belastungen loslassen?

Hast du ständig negative Gedanken und Angst? In diesem Artikel möchte ich dir Ursachen, Symptome sowie den Umgang mit einer belasteten Seele näherbringen. Loslassen bedeutet, sich von negativen Gedanken und Emotionen zu befreien, von denen besonders einfühlsame Menschen betroffen sind.

Sind negative Gedanken normal?

Treten bei dir immer häufiger Stimmungstiefs auf? Bist du entweder sehr aufgewühlt oder total niedergeschlagen? Hast du das Gefühl, deine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle zu haben, sondern ihnen hilflos ausgeliefert zu sein? In diesen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Bedürfnisse deiner Seele zu wenig beachtet werden. Deine Seele leidet und deine Gedanken kreisen um belastende Themen. Beziehungen und viele weitere Faktoren des täglichen Lebens können uns bewusst oder unbewusst unter Druck setzen und du hast möglicherweise das Gefühl, dass kein Ausweg existiert. Doch dem ist nicht so! Es gibt Möglichkeiten, wie du deine Seele stärken kannst.

Als erstes mache dir keine weiteren Gedanken: Negative Gedanken sind sehr verbreitet und die meisten Menschen erleben diese. Es scheint nur so, als ob Menschen das perfekte Leben. In Wirklichkeit wird der Schein aufrecht erhalten, um ja keine Schwäche öffentlich zu zeigen.

Beispiele für negative Gedanken

Gehen wir davon aus, dass dich ein Lebensereignis sehr verletzt hat. Es gibt kaum Menschen, denen nie dergleichen widerfahren ist. Vielleicht wurdest du betrogen, verlassen, belogen, benutzt, gedemütigt, auf verschiedenste Arten verletzt oder schlimmeres. Willkommen im Club der zu Recht traurigen, wütenden, verletzten oder fassungslosen Menschen. Du bist also nicht alleine mit deinen Gefühlen, nicht alleine mit deinen kreisenden und quälenden Gedanken.

Manchmal unterdrücken wir Emotionen, insbesondere wenn diese mit einem negativen Ereignis unserer Vergangenheit in Verbindung stehen. Je weiter das Ereignis zurückliegt, desto mehr haben wir uns unter Umständen schon an die Belastung gewöhnt und nehmen sie gar nicht mehr als solche wahr. Dies nennt sich Verdrängung des Erlebten.

Negative Gedanken Symptome

Die unbewusste innere Anspannung äußert sich nicht nur in belastenden Gedanken sondern auch in körperlichen Symptomen wie z. B. Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Allergien, einem geschwächten Immunsystem, Herzbeschwerden und kann sogar zu Krebs und vielen anderen ernsten Erkrankungen führen. Im Grunde können seelische Belastungen so ziemlich jedes körperliche Symptom verursachen.

Zudem ist die Schulmedizin, wie sie in unserer Gesellschaft weitestgehend praktiziert wird, sehr symptomfokussiert. Emotionale, psychische Ursachen für körperliche Beschwerden werden häufig außer Acht gelassen. Anstatt zur emotionalen Wurzel des Problems vorzudringen erfolgt oftmals eine oberflächliche Symptombehandlung mittels Medikamenten. Gerade deshalb ist es wichtig, ein Gespür für die eigene Gefühlswelt zu entwickeln und belastende Faktoren frühzeitig zu erkennen.

Woher kommen negative Gedanken?

Negative Gedanken können aus einer Vielzahl von Gründen entstehen. Oft sind es die kleinen, alltäglichen Dinge, die uns dazu bringen, negativ zu denken. Wir können uns zum Beispiel über unseren Job ärgern, unsere Beziehungen belasten oder uns Sorgen um unsere Gesundheit machen.

Manchmal liegt es aber auch an größeren Ereignissen in unserem Leben, die uns negativ beeinflussen. Ein Todesfall in der Familie, eine Scheidung oder ein schwerer Unfall können uns sehr verunsichern und negativ denken lassen.

Auch wenn wir generell eine optimistische Einstellung haben, können wir immer wieder Phasen durchmachen, in denen wir negativ denken. Das ist völlig normal und nichts, worüber man sich schämen muss. Wichtig ist nur, dass wir lernen, damit umzugehen und unsere negativen Gedanken nicht zu sehr beeinflussen lassen.

Unbewusste Traumata des inneren Kindes

Innere, emotionale Vorgänge stehen oftmals mit dem „Inneren Kind“ in Verbindung. Beim Inneren Kind handelt es sich um ein psychologisches Modell. Das innere Kind repräsentiert die Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit, die im Gehirn gespeichert sind. Das Spektrum umfasst dabei alle intensiven Gefühle, von unbändiger Freude bis zu abgrundtiefem Schmerz. Bestimmte Situationen, die denen aus unserer Kindheit ähneln, können dabei die Auslösung von Emotionen triggern.

Zum Beispiel wenn wir uns über unsere Eltern ärgern oder uns ungerecht behandelt fühlen. Auch die Sehnsucht nach Liebe und dem bedingungslosen Angenommen werden sind frühkindliche Grundbedürfnisse. Häufig stehen besonders starke Emotionsschwankungen, die wir in der Gegenwart spüren, mit diesen Bedürfnissen in Verbindung. Nicht selten leidet der Mensch in Folge unter einem Mangel an Selbstwert.

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Unbewusste Belastungen des täglichen Lebens

Unsere heutige Welt begünstigt seelisches Ungleichgewicht. Unzählige Einflüsse prasseln im täglichen Leben auf uns ein, deren Verarbeitung und Bewertung unser Gehirn überfordern kann. Der Arbeits- und Leistungsdruck in der Gesellschaft nimmt immer mehr zu. Die unzähligen digitalen Möglichkeiten eröffnen eine neue Welt der Kommunikation, gleichzeitig fördern sie Hektik und Schnelllebigkeit. In den Medien dominieren Schreckens- und Katastrophenmeldungen. Immer expliziter wird Gewalt in Film und Fernsehen dargestellt, Bilder müssen immer schockierender sein, damit sie überhaupt noch unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

All diese Dinge sind Stimuli, die wir teilweise bewusst, hauptsächlich aber unbewusst wahrnehmen. Für unser Gehirn bedeutet das einen unglaublichen Arbeitsaufwand. Ein wortwörtlicher Reize Entzug kann sehr wohltuend sein, beispielsweise bei einem Meditations- oder Schweigeretreat, worauf ich später noch eingehen werde.

Warum sind negative Gedanken so verlockend?

Negative Gedanken sind oft verlockend, weil sie uns das Gefühl geben, Kontrolle zu haben. Wenn wir glauben, negative Dinge könnten uns passieren, fühlen wir uns mächtig, weil wir die Situation kontrollieren können. Auch wenn es irrational ist, denken wir, dass wir die Kontrolle haben, wenn wir uns Sorgen machen.

Negative Gedanken können auch ein Ventil für unsere Angst sein. Wenn wir Angst haben, etwas zu verlieren, können wir uns damit beruhigen, dass wir immer noch die Kontrolle haben, solange wir uns Sorgen machen.

Negative Gedanken können auch eine Möglichkeit sein, unsere Wut auszudrücken. Wenn wir glauben, dass andere Menschen oder Situationen für unsere Probleme verantwortlich sind, können wir unsere Wut an ihnen auslassen, anstatt uns selbst zu fragen, ob wir vielleicht etwas tun können, um die Situation zu verbessern.

Allerdings sind negative Gedanken oft unproduktiv und belastend. Sie können uns davon abhalten, positive Schritte zu unternehmen und unsere Ziele zu erreichen. Indem wir uns immer wieder in negativen Gedankenschleifen verfangen, nehmen wir uns selbst die Möglichkeit weg, glücklich und erfolgreich zu sein.

Was tun gegen negative Gedanken?

Belastende Gedanken loszuwerden kann auf verschiedene Arten geschehen. Alle haben jedoch die unmittelbare Auseinandersetzung mit den eigenen Emotionen als Kern. Unsere Emotionen lenken uns unbewusst und sind für einen Großteil unseres Handelns verantwortlich. Die Erforschung der eigenen Seelenwelt ist daher immer auch eine emotionale Reise.

Der Schlüssel liegt in positiven Emotionen jeder Art, denn diese sind Balsam für eine geschädigte Seele.  Studien bestätigen, dass ein positiver Geisteszustand die Gesundheit beeinflusst. Lachen ist unglaublich befreiend und erwiesenermaßen wird auch das Immunsystem gestärkt. Ich empfehle besonders Gruppenaktivitäten, wie zum Beispiel gemeinsames Tanzen oder Singen.  Auch Weinen unterstützt den natürlichen Prozess des Loslassens. Für Männer immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, hilft Weinen negative Emotionen zu lösen, um positiven Gefühlen wieder Raum zu geben.

Werde dir der eigenen Gefühlswelt bewusst

Falls du dir deiner eigenen Gefühle nicht so recht bewusst bist, kann dir das unzensierte Aufschreiben deines inneren Monologs Klarheit verschaffen. Wenn du gerade sehr aufgewühlt bist, nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier und schreib alles, was dir durch den Kopf geht, auf. Es spielt keine Rolle, ob das Geschriebene Sinn macht. Auch drastische Bilder, die dir durch den Kopf gehen, wenn du z. B. wütend bist, solltest du beschreiben oder aufzeichnen. Du bringst damit deine Gedanken in die reale Welt, was dir helfen kann, ein Bewusstsein für dein Seelenleben zu entwickeln. Außerdem empfehlen wir dir hierzu den kostenlosen „Leitfaden zur Selbstreflexion“, der dir sicher weiterhelfen wird.

Schriftzug Leitfaden zur Selbstreflexion

Kommuniziere! Konflikte ansprechen und lösen

Falls du ein Mensch bist, der Emotionen eher unterdrückt, anstatt sie nach außen zu tragen, kennst du das Problem: Anstatt einen Konflikt anzusprechen und eine Lösung des Problems anzustreben, gehst du der Konfrontation lieber aus dem Weg und machst dich klein. Doch von dieser Vorgehensweise profitiert niemand. Du frisst Emotionen in dich hinein, irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo du entweder explodierst oder vollständig resignierst. Dein Gegenüber merkt vielleicht gar nicht, wie sehr dich die Sache belastet und hat damit keine Chance, den Konflikt von sich aus zu lösen.

Wenn dich ein Konflikt zwischenmenschlicher Art wirklich belastet, solltest du denjenigen darauf hinweisen und den Dialog suchen. In den meisten Fällen lässt sich durch ein ehrliches Gespräch das Problem lösen. Falls nicht, besteht eine weitere Möglichkeit darin, demjenigen zu vergeben. Es geht dabei nicht darum, das Verhalten gutzuheißen oder das Geschehene zu vergessen, sondern einfach nur darum einen inneren Abschluss zu finden. So oder so fördert offene Kommunikation den Zustand seelischer Ordnung.

Umgib dich mit den richtigen Menschen

Unser Geisteszustand und das Seelenleben werden natürlich auch durch Leute beeinflusst, mit denen wir uns täglich umgeben. Versuche Abstand von jenen Menschen in deinem Umfeld zu halten, die dich durch ihre Launen und Ansichten negativ beeinflussen. Suche stattdessen nach Menschen, die Lebensfreude ausstrahlen und dich durch ihren Enthusiasmus mitreißen.

Erlange Klarheit in einem Meditations- oder Schweigeretreat

Ich bin in vielen Artikeln schon auf die beruhigende und erholsame Wirkung der Meditation eingegangen. Um die Seele durch ein zeitlich begrenztes Abschirmen von belastenden äußeren Einflüssen zu unterstützen, eignet sich ein Meditations- oder Schweigeretreat. Diese Retreats finden meist an abgelegenen Orten statt. Man verbringt bis zu vierzehn Tage ausschließlich in der Stille bzw. mit dem Meditieren.

Die Kommunikation mit anderen Teilnehmern und auch die Benutzung von Telefonen, Lesematerial oder Ähnlichem ist meist untersagt. Alle Ablenkungen des täglichen Lebens fallen weg, man kommt zur Ruhe und kann, bzw. muss sich diese Zeit nur sich selbst widmen. Für viele Menschen kann dies eine schwierige Erfahrung sein. Doch hat man Schwierigkeiten, die mit der Abgeschiedenheit und dem Wegfall von Kommunikation einhergehen, überwunden, berichten die meisten Teilnehmer von großartigen Erkenntnissen über sich selbst, die sie während der Einkehr gewonnen haben.

Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen

Vier Tipps, die ich selbst täglich einfach zwischendurch im Alltag anwende, um insgesamt bewusster zu sein, hat Sandra in diesem Video zusammengefasst. Einfach und sehr wirksam:

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Außerdem findest du hier unseren Fachartikel zum Thema Achtsamkeit. Hier findest du unsere besten Tipps gegen innere Unruhe.

Bleibe im Hier und Jetzt

Wie übernehme ich Kontrolle über meine gedankliche und emotionale Welt? Es gibt tatsächlich weitere Dinge, die du aktiv im Hier und Jetzt tun kannst um vergangene, abgespeicherte Ereignisse nicht neuerlich zu befeuern.

  1. Wir gehen davon aus, dass du ein belastendes Ereignis bereits mit Beteiligten besprochen hast. Vielleicht hast du eine Erklärung oder Entschuldigung erhalten, oder auch nicht. Lebe damit! Das Ereignis ist vorbei und vergangen! Gehe davon aus, dass der Verursacher sein Leben lebt. Erkenne, dass es sinnlos ist, alte Ereignisse immer wieder zu wälzen. Mehr noch: Quäle dich nicht, nur damit Andere etwas sehen, von dem du meinst, dass sie es noch nicht sehen. Quäle dich nicht, nur damit Andere mitleiden und dich trösten und dir recht geben. Bleibe ganz bei dir und nur bei dir! Dort ist die Baustelle.
  2. Erkenne, dass egal, was im Leben geschehen ist, das Ereignis dich entweder stärker, schlauer und weiser machen oder dich brechen kann. Es ist deine Entscheidung: Akzeptiere deinen Anteil, dein masochistisches gedankliches Verhalten und ändere dich oder suhle dich weiterhin in einem gedanklichen Sumpf.
  3. Warte nicht darauf, dass das Leben besser wird, denn das Leben setzt sich durch deine Gedanken zusammen – dies bedeutet, du machst es kompliziert, jeden Tag auf das Neue. Es geht darum zu lernen, jetzt glücklich zu werden. Die Alternative ist irgendwann ein alter Mensch voller Bedauern zu werden.
  4. Du liebst und hasst Menschen, du verurteilst und liebst sie, du redest über sie und du machst Komplimente. Wichtig ist, dass du verstehst, dass all dies nichts mit den Menschen an sich zu tun hat, sondern deiner gedanklichen Interpretation der Welt entspringt. Wie kannst du deine Gedanken da so wichtig nehmen? Glaube niemals etwas, nur weil du es gedacht hast.
  5. Beschäftige dich mit Sinnvollem! Du hast die Wahl: Denke krankmachende Gedanken oder mache einfach das, was dich glücklich macht.
  6. Bist du voll von hasserfüllten Gedanken? Diese Gedanken ersticken deine Seele, lassen dein Herz nicht mehr voller Freude schlagen. Die Folge: All deine Freude, Träume sterben durch diesen Prozess. Dieses Verhalten kann nur Unglück erzeugen. Was ist also zu tun? Vergib, um deiner selbst Willen!
  7. Du meinst, du kannst nicht vergeben? Dann vergesse nicht: Jeder war einmal ein unschuldiges Kind. Schlimme Dinge werden genau von jenen Menschen getan, die selbst sehr verletzt wurden. Dies bedeutet: Alle Täter waren auch irgendwann Opfer, wodurch sie zu dem wurden, was sie heute sind.
  8. Sobald du deinen Anteil angenommen, akzeptiert und integriert hast, wirst du vielleicht auch deine eigenen Fehler der Vergangenheit erkennen. Gräme dich deswegen nicht – es ist vergangen und du hast aus den Folgen gelernt. Damals wusstest du es nicht besser. Lasse los! 
  9. Erlerne Dankbarkeit für deine Vergangenheit, für die falschen Beziehungen und die Resultate. Warum? Sie bilden das Fundament für deine Stärke, deine Weisheit, deine Erkenntnis für die richtige und gute Beziehung zu Menschen.
  10. Erlaube niemandem, dir zu sagen, wer oder was du bist. Du bist die einzige Autorität über dein eigenes Leben – niemand sonst. Mit dieser Macht kommt auch Verantwortung: Du hast die Kontrolle, über dein Leben und deine Gedanken. Nutze deine Möglichkeit weise und höre mit den Projektionen auf – sie schaden nur dir selbst.

Vergesse nicht: Nur wenn du bereit bist, die Gedanken über die Vergangenheit loszulassen, kann sich eine wunderbare Zukunft für dich auftun. Es gibt keinen Grund mehr, sich über die Vergangenheit aufzuregen. Wieso? Die schwierigen Menschen deiner Vergangenheit haben es offensichtlich und aus gutem Grund nicht in dein Hier und Jetzt geschafft – wieso hältst du also noch gedanklich an ihnen fest?

Beobachte kreisende Gedanken

Gedankenformen sind eine Ansammlung verschiedener Gedankenstränge, die zu einer Thematik gehören. Vermehrte Gedanken zu einer Thematik verselbstständigen sich sobald genügend Gedanken in die Thematik „investiert“ wurden. Ein Beispiel hierfür wären Existenzängste. Alles beginnt vielleicht mit einem kleinen Gedanken: „Geht sich das wohl aus?“. Dieser Gedanke erzeugt schon eine kleine Emotion, ein Unwohlsein. Das Ego investiert daraufhin weitere Gedanken: „Ich muss mich absichern“, „Ich muss mehr tun, nämlich…“. Gleichzeitig wird aus dem Unwohlsein eine Angst, welche nun eine Legitimation hat. Eine selbständige Gedankenform ist geboren!

Sandra Exl hält sich die Hände am Kopf und schreit

Gedankenformen sind begleitet von Emotionen. Jene Gedankenformen bewegen den Menschen, viele Dinge zu tun, welche er in „Freiheit“ – also frei von Gedankenformen nicht tun würde. Man wird zum Sklaven der Gedankenformen. „Ich bin ängstlich, ich muss mich absichern“ beschreibt dann die Identifikation mit der Gedankenform.

Anleitung um quälende Gedankenformen aufzulösen

  • Der erste Schritt ist Annahme und Akzeptanz: Verleugne niemals deine Gefühle, fühle dich niemals schlecht, dass du fühlst, was du fühlst. Gerade am Weg der Selbstreflexion ist es „verpönt“, „schlecht“ zu empfinden – „nein, ich empfinde nicht so“. Wenn du hasst, erlaube dir deinen Hass. Wenn du Zorn empfindest, erlaube dir, dass du diese Emotion in dir trägst. Annahme und Akzeptanz ist der erste Schritt zur Heilung. Ich kann erst dann Hass ausheilen lassen, wenn ich akzeptiere, dass dieser existiert.
  • Der zweite Schritt ist Beobachtung der Gedankenform: Welche Gedanken sind es, die ich genährt habe, dass sie selbständig wurden? Wie sieht die Gedankenform aus? Kannst du ihr ein Symbol zuordnen? Wie alt ist sie? Durch das Prinzip der „Subjekt-Objekt-Beziehung“ erkennst du, dass du das, was du beobachtest, nicht sein kannst. Du bist der Beobachter einer Blume – nicht die Blume. Beobachte die Gedankenform.
  • Der letzte Schritt ist die Übung der Acht bzw. das Cutting. Diese Übung des Loslassens von Phyllis Krystal eignet sich wunderbar, um Gedankenformen die Kraft zu entziehen. Die Übung findest du weiter unten.

Wenn du diese Übung beherzigst und gewissenhaft ausführst, bist du selbständig in der Lage, dich von so manchem zu befreien. Merke: verurteile dich niemals für das, was du fühlst. Verurteilst du dich, verdrängst du und erschaffst ein neues Problem. Als Mensch hast du ein Recht darauf, alles zu fühlen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass du jedem Gefühl nachgibst und ein Sklave deiner Gefühle wirst.

Sag Ja zu Veränderung in deinem Leben!

Um die eigene gedankliche Welt nachhaltig positiv zu verändern, ist es wichtig, auch das Loslassen zu erlernen und Ja zu Veränderung im eigenen Leben zu sagen. Doch wie kann man Veränderungen im eigenen Leben bewerkstelligen, wenn man Angst vor den Konsequenzen hat? Wie wir wissen, ist der Schlüssel zur Veränderung im eigenen Leben die Fähigkeit loszulassen. Daraus resultiert die Frage: „Wie lasse ich los?„. Nachfolgend findest du viele Tipps zum Thema Loslassen und eine praktische Übung der Psychotherapeutin und Bestseller Autorin Phyllis Krystal.

Loslassen lernen

Immer dann, wenn der Mensch in einer schwierigen Situation gefangen ist, beginnen belastende Gedanken zu kreisen. Mit der Zeit wird der gedankliche Knoten größer und größer und die Handlungsfähigkeit schwindet. Schlaflose Nächte folgen und einen Ausweg scheint es nicht zu geben. Der Schlüssel der inneren Ruhe liegt im Loslassen von Gedanken und Verhaltensmustern.

„Das Geheimnis von Veränderung: fokussiere all deine Energie nicht auf das Bekämpfen des Alten, sondern auf das Erschaffen des Neuen!“ – Sokrates

Wieso ist Loslassen wichtig?

Es ist Teil der Persönlichkeitsentwicklung das Loslassen zu erlernen. Tatsache ist, dass der Mensch im Laufe seines Lebens lernen muss, die meisten Dinge, Situationen und Personen in seinem Leben loszulassen. Die ultimative Form des Loslassens ist der Sterbeprozess am Ende des eigenen Lebens. Genau auf dieses Ereignis bereitet uns das Leben mit verschiedensten Ereignissen vor: Es ist konstant die Möglichkeit, das Loslassen zu praktizieren.  Je mehr man in der Lage ist loszulassen, desto mehr Freiheit erlangt man.

Das Problem der Idealisierung oder Ablehnung der Vergangenheit

Irgendwie scheint es ein Spiel der menschlichen Psyche zu sein, Altes in einem entweder überzeichnet positiven oder sehr kritischen Licht zu betrachten. Eine gedankliche und emotionale Idealisierung der Vergangenheit verbindet mich unweigerlich mit dieser. Ablehnung hält mich ebenso in der Vergangenheit gefangen und ist Ausdruck der eigenen Wut über eine vielleicht selbst ungewünschte Veränderung im eigenen Leben.

Eckhart Tolle erklärte, wie Liebe und der innere Frieden direkt mit den eigenen gedanklichen Mustern und der eigenen Fähigkeit zu vergeben zusammenhängt. Vergebung hilft sowohl beim übermäßigen Idealisieren wie auch bei empfundener Ablehnung. Die meisten Menschen wollen die Verbindung zur Vergangenheit unbewusst aufrecht erhalten, koste es sie, was es wolle. Hier gilt es – um der eigenen seelischen Gesundheit willen – sich intensiv mit der Thematik des Loslassens auseinander zu setzen.

Welche Perspektiven hast du?

Das Leben kann sehr schnell besser werden, wenn ich im Hier und Jetzt meinen Geist auf das Neue fokussiere! Dies bedeutet:

  • Welche Möglichkeiten habe ich?
  • Welche Chancen ergeben sich?
  • Welche Träume kann ich mir nun erfüllen?
  • Wieso halte ich an der Vergangenheit fest?

Den Geist auf das Neue auszurichten, anstatt die gedankliche Energie im Alten verweilen zu lassen, löst automatisch – ohne weiteres Zutun – Veränderung aus. Das Alte ist vergangen, es existiert nicht mehr. Es ist lediglich ein gedanklich verzerrtes Abbild von dem, was wirklich war. Wieso also einem Bild nachhängen? Ich bin bereit, Neues in meinem Leben zuzulassen. Ich lasse mich auf Veränderung ein. Ich lasse es zu, die Veränderung als etwas Positives, ja sogar sehr Schönes zu sehen. Es ist dafür nicht notwendig, das Alte gedanklich zu verfremden, zu idealisieren, zu entstellen oder gar zu zerstören!

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Eine wirkungsvolle Methode, um das Loslassen zu ermöglichen, ist die „Acht“ von Phyllis Krystal. Diese Übung hilft, enge Bindungen zu Sachen/Situationen/Personen aufzulösen. Der Hilfesuchende lernt sich selbst zu helfen und loslassen wird möglich. Mit „zu eng“ definieren wir schmerzhaft wirkende Bänder, nicht aber Bänder der Liebe und des Vertrauens. Phyllis Krystal, eine Psychotherapeutin und Bestseller-Autorin hat diese wunderbare Methode geschaffen, die sehr stark auf das Unterbewusstsein wirkt.

Die Übung der Acht: Loslassen nach Phyllis Krystal

  1. Ich habe eine Person, Situation oder auch ein Objekt oder eine Eigenschaft, mit welcher oder mit welchem mich Schmerz verbindet. Z.B.: ein Familienmitglied, zu enge Bindung/Anhaftung, Anhaftung an ein Haustier, Anhaftung an eine Situation, die ich nicht loslassen kann etc. oder auch eine „Eigenschaft“ wie „Lieblosigkeit in meinem Leben“. Auch Ängste können für diese Übung verwendet werden.
  2. Ich schreibe auf einen A4-Zettel das zu behandelnde Thema (oder den Namen der Person) in die obere Hälfte des Blattes.
  3. Ich schreibe meinen Namen auf die untere Hälfte des Blattes.
  4. Ich ziehe im Uhrzeigersinn eine blaue Acht um meinen Namen und das Thema, sodass beides in den voneinander getrennten Hälften der Acht steht.
  5. Ich lasse mir Zeit und visualisiere dieses Bild während ich die Acht nach ziehe. 5-10 Minuten nehme ich mir schon Zeit.
  6. Die Übung wiederhole ich täglich bis zu einem Monat, jedoch so lange, bis sich die emotionale Situation verändert hat. Dafür verwende ich immer das selbe Blatt.
  7. Der letzte Schritt ist das „Cutting“, bei dem ich z.B. mit einer Schere das Blatt in zwei Teile trenne (am Berührungspunkt der beiden Kreise der Acht) und danach verbrenne ich beide Hälften. Dies mache ich gerne im Freien in Form eines Rituals.

Eine symbolische Darstellung der Acht von Phyllis Krystal

Anmerkungen

  • Mit Kindern macht man das Cutting erst NACH der Pubertät, denn vorher ist die „Überlappung der Kreise“ in Form von enger Bindung normal.
  • Es geht bei dieser Übung darum, dass wir zu allem und jedem einen liebevollen und respektvollen Abstand haben, ohne „aufeinander zu sitzen“ = zwei Kreise, die sich überlappen. Denn diese Art der Bindungen erzeugt Schmerz.
  • Im Grunde kann ich diese Übung mit jedem und allen machen, es löst Verhärtetes auf und schafft einen positiven Freiraum für liebevolle Energie.
  • Auf jeden Fall sollte diese Übung mit den eigenen Eltern gemacht werden, da uns in unserem Kulturkreis die Pubertätsrituale der Trennung verloren gegangen sind.
  • Parallel zu dieser Übung eignet sich die Arbeit mit den Zwillingseigenschaften aus „Befreie dich selbst!“ (* Amazon Affiliate Link).

Anleitung für positives Denken

Viele Menschen leiden unter einer negativen Grundeinstellung und sind dadurch unglücklich. Doch es gibt einen Ausweg! Nachfolgend zeigen wir dir, wie du durch bewusstes positives Denken zu einer grundsätzlich positiven Einstellung gelangst und so glücklicher wirst.

Identifiziere deine negativen Gedanken

Es ist wichtig, dass du zuerst einmal erkennst, welche Gedanken negative Auswirkungen auf dich haben. Oft sind es die kleinen, alltäglichen Gedanken, die uns dazu bringen, uns schlecht zu fühlen. Wenn du dich darauf konzentrierst, diese negativen Gedanken zu erkennen, kannst du sie dann bewusst verändern.

Hinterfrage deine negativen Gedanken

Nachdem du erkannt hast, welche deiner Gedanken negative Auswirkungen auf dich haben, ist es wichtig, diese zu hinterfragen. Warum denkst du so? Woher kommt dieser Gedanke? Ist er wirklich wahr? Wenn du dir diese Fragen stellst, kannst du erkennen, ob deine negativen Gedanken tatsächlich realistisch sind oder nicht.

Ersetze deine negativen Gedanken durch positive

Wenn du erkannt hast, dass deine negativen Gedanken nicht realistisch sind, ist es wichtig, sie durch positive zu ersetzen. Stelle dir vor, was du gerne hättest und was du alles erreichen kannst. Schreibe dir diese Dinge auf und lies sie dir jeden Tag mehrmals vor. So kannst du lernen, positiv zu denken und dich selbst besser zu fühlen.

Dankbarkeit

Schreibe dir jeden Tag mindestens drei Dinge auf, für die du dankbar bist: Durch diese Übung trainierst du dein Gehirn darauf, mehr nach dem Positiven in deinem Leben zu suchen. Je öfter du das tust, desto mehrpositive Aspekte wirst auch in schwierigen Zeiten finden – und automatisch positiver denken!

Erkenntnis des Glücks

Stelle dir vor, was alles Schlimmes passieren könnte – und sei froh, dass es NICHT so ist! Nehmen wir uns doch mal unserer Angst vor Krankheiten oder Unfällen an! Stattdessen sollten wir unser Glück feiern und froh sein über unsere Gesundheit sowie alle anderen „guten“ Dinge in unserem Leben! Erkenntnis: Es gibt immer Menschen, denen es viel schlechter geht, als mir selbst.

Fazit

Wenn du dich selbst davon überzeugen willst, dass positive Gedanken tatsächlich etwas bewirken können, dann probiere es doch einfach selbst aus. Setzte die oben genannten Tipps gegen negative Gedanken in deinem Leben um und erfahre, wie sich deine Stimmung dadurch verändert. Dabei mache dir bewusst, was in deinem Leben gut läuft, wenn du dich zwischendurch wieder in einer negativen Spirale befindest. Starte heute damit und lerne, positiv zu sein!

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Mag. Sandra M. Exl und Simon Rösgen entstanden.

Weiterführende Informationen

  1. Online im Internet: https://journals.apa.org/prevention/volume3/pre0030001a.html (rickhanson.net), Stand 06.05.2021
  2. Online im Internet: Crying has its perks: Effect of crying on one’s mood — ScienceDaily, Stand 06.05.2021
  3. Befreie dich selbst. Über die Kunst eines erfüllten Lebens. Matthias A. Exl, 2018, Mankau Verlag.

Fühlst du dich frei?

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Bildquellen

  • Die Acht von Phyllis Krystal: Microsoft Designer

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