Selbstzweifel überwinden und selbstbewusst werden: Unsere praktischen Tipps

Selbstzweifel sind ein nahezu universelle menschliche Erfahrung. Wir alle fragen uns manchmal, ob wir gut genug sind, schlau genug sind oder was auch immer. Selbstzweifel können jedoch zu ernsthaften Problemen führen, wenn sie dich daran hindern, dein volles Potenzial auszuschöpfen und deine Träume zu verwirklichen. Sie verringern unsere Lebensqualität und hindern uns am Vorankommen. In den meisten Fällen sind die Zweifel dabei völlig unberechtigt und nur die Ausgeburt eines schwach ausgeprägten Selbstwertgefühls und geringen Selbstbewusstseins. An diesen kannst du arbeiten!

Doch woher kommen Selbstzweifel eigentlich? Die Ursachen sind vielschichtig und reichen von der Erziehung über die Gesellschaft bis hin zur Persönlichkeit. Aber es gibt Hoffnung: Selbstzweifel können überwunden werden. Sobald du weißt, woher sie kommen, kannst du beginnen, an dir zu arbeiten und dich selbst besser kennenzulernen. Dann kannst du lernen, dich selbst so anzunehmen, wie du wirklich bist.

Ursachen von Selbstzweifeln

Einer der Hauptgründe für Selbstzweifel ist, dass wir uns selbst oft zu hart beurteilen. Wir sind viel kritischer zu uns selbst als zu anderen Menschen und neigen dazu, unsere Fehler und Schwächen zu sehen, anstatt unsere Stärken und Erfolge. Dies kann dazu führen, dass wir uns selbst als Versager betrachten und denken, wir könnten niemals etwas erreichen oder gut genug sein. Diese Selbstkritik kann so weit gehen, dass wir glauben, wir seien nicht wertvoll oder liebenswert.

Ein weiterer Grund für Selbstzweifel ist, dass wir oft vergleichen. Wir vergleichen uns mit anderen Menschen und neigen dazu, die Erfolge und Stärken anderer zu sehen und unsere eigenen Fehler und Schwächen hervorzuheben. Dieser Vergleich kann zur Folge haben, dass wir uns minderwertig fühlen und denken, wir könnten niemals so gut oder erfolgreich sein wie die andere Person.

Ein letzter Grund für Selbstzweifel ist Angst. Wir haben Angst vor dem Versagen oder dem Aussehen von Schwächen. Diese Angst kann dazu führen, dass wir uns selbst blockieren und es vermeiden, neue Dinge auszuprobieren oder uns Herausforderungen zu stellen. Wir bleiben lieber in unserer Komfortzone, anstatt uns dem Risiko auszusetzen, etwas Neues zu lernen oder zu versuchen.

Wenn du unter Selbstzweifeln leidest, können diese Ursachen ein Teil davon sein. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Selbstzweifel nicht immer rational begründbar sind und oft keinen tatsächlichen Grund haben. Selbstzweifel sind ebenso oft irrationale Gedanken oder Überzeugungen, die trotzdem Einfluss auf unser Handeln haben.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Werbung / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Welche Arten von Selbstzweifel gibt es?

Wodurch entstehen Selbstzweifel und wie lassen sie sich psychologisch erklären? Bevor wir zu konkreten Techniken und Handlungsansätzen kommen möchte ich dir noch die Hintergründe aus psychologischer Sicht erläutern. Diese zu verstehen hilft, sich effektiv mit seinem individuellen Problem auseinanderzusetzen.

„Zweifel zerstört mehr Träume, als dass es Versagen jemals könnte.“ – Suzy Kassem (Amerikanische Autorin und Regisseurin)

Impostor-Phänomen

Der Unfähigkeit, Erfolge zu verinnerlichen sowie die permanente Angst davor als Hochstapler entlarvt zu werden, wird in der Psychologie auch als Impostor-Phänomen bezeichnet. Der Betroffene ist dabei der Meinung, seine Leistung sei nur auf Glück, Beziehungen oder die Überbewertung anderer der eigenen Leistung zurückzuführen.

Interdependentes Selbstwertgefühl

Wir alle werden positiv oder negativ berührt von dem Feedback, das wir durch unsere Umwelt erfahren. Macht uns jemand ein Kompliment, sind wir gut gelaunt. Verletzt oder beleidigt uns jemand, fühlen wir uns gekränkt. Manche Menschen fühlen dieses Feedback jedoch besonders stark. Im Fachjargon nennt sich das „Interdependentes Selbstwertgefühl“. Der Betroffene macht sein Selbstwertgefühl komplett abhängig von den Reaktionen seiner Umwelt.

Seine Gedanken kreisen ständig darum, was seine Mitmenschen von ihm halten. Der britische Philosoph und Nobelpreisträger Bernd Russell sagte dazu einst: „Menschen, die immer daran denken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht wenn sie wüssten, wie wenig die anderen über sie nachdenken.“

Wie wirken Selbstzweifel?

Selbstzweifel können den Menschen davon abhalten, sein volles Potential auszuschöpfen. Sie können ihn daran hindern, mutig zu sein und Risiken einzugehen. Selbstzweifel können auch dazu führen, dass eine Person nicht mehr an sich selbst glaubt und in einem Teufelskreis der negativen Gedanken gefangen bleibt.

Doch es gibt Hoffnung: Selbstzweifel können überwunden werden! Wenn du den ersten Schritt machst und dir bewusst wirst, dass du es schaffen kannst, dich selbst zu lieben und an dich zu glauben, hast du schon die Hälfte des Weges hinter dir. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, deine Selbstzweifel zu überwinden:

Was tun gegen Selbstzweifel?

Im Folgenden möchte ich dir einige praktische Tipps mit auf den Weg geben, wie du aktiv an deinem Selbstwertgefühl arbeiten und zu einem selbstbewussteren Menschen werden kannst.

Sandra Exl mit Matthias Exl im sportlichen Outfit

Übe dich darin, konstruktive Selbstkritik zu üben

Einer der ersten Schritte, um deine Selbstzweifel zu überwinden, ist es, dich darin zu üben, konstruktive Selbstkritik zu üben. Dies bedeutet, dass du lernen musst, deine Fehler zu erkennen und anzuerkennen, ohne dich selbst dafür zu verurteilen. Stattdessen solltest du dir immer vor Augen halten, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernens und Wachstums sind. Wenn du deine Fehler anerkennst und lernst, aus ihnen zu lernen, wirst du dich irgendwann viel sicherer und selbstsicherer fühlen.

Ändere die äußeren Umstände

Selbstzweifel müssen ihre Ursache nicht zwangsweise in der eigenen Persönlichkeit oder den Erfahrungen haben. Es können auch die aktuellen, äußeren Lebensumstände sein. Hast du einen Job, mit dem du dich nicht identifizieren kannst? Einen Chef, der dich ständig nur runtermacht, sodass du das Gefühl hast, deine Arbeit sei nichts wert, obwohl du dir so viel Mühe gibst? Ändere deine Umstände!

Selbstzweifel können dich lähmen und dich lange Zeit davon abhalten, ins Handeln zu kommen. Hast du jedoch die ersten Schritte unternommen, wird dir dein Handeln Auftrieb verleihen. Das Gefühl, aktiv zu sein und nicht nur stillstehend abzuwarten, wird dich beflügeln.

Führe ein Erfolgstagebuch

Lege eine Liste an und überlege jeden Abend vor dem Schlafengehen, auf was du an diesem Tag stolz sein kannst. Sei dabei nicht bescheiden! Auch augenscheinlich kleine Dinge kannst du in deine Liste mit aufnehmen. Du hast beispielsweise deinen Arbeitstag erfolgreich gemeistert und Geld verdient, mit dem du dich ernähren und deine Rechnungen bezahlen kannst. Das ist nicht selbstverständlich! Mit der Zeit passiert folgendes: Deine Gedanken werden sich daran gewöhnen, die Erfolge wahrzunehmen und nicht die Misserfolge. Du wirst ein Gefühl von Stolz auf dich selbst entwickeln und selbstbewusster werden.

Umgib dich mit den richtigen Menschen

Kennst du Personen in deinem Bekanntenkreis, die dir immer nur kritisch gegenüber stehen? Vielleicht hattest du früher Lehrer, die ständig etwas auszusetzen hatten und offensichtlich unfähig für lobende Worte waren? Oder deine Eltern haben schon in jungen Jahren hohe Anforderungen an dich gestellt und dir nur Liebe entgegengebracht, wenn du diese erfüllt hast. Insbesondere im Kindes- und Jugendalter sind wir extrem anfällig für jede Art von Feedback. Unter Umständen entwickeln wir ein geringes Selbstwertgefühl, das bis in unser Erwachsenenalter nachwirkt.

Du solltest dich von Menschen fernhalten, die nur das Negative in dir und der Welt sehen. Umgebe dich mit Menschen, die deinem Wunsch nach mehr Selbstbewusstsein positiv gegenüberstehen und mit denen du dich austauschen kannst. Wenn du mit anderen Menschen über die Sorgen und Ängste hinsichtlich deiner Persönlichkeit sprichst, wirst du großartige Erfahrungen machen.

Viele Menschen werden beeindruckt sein von deinem Mut, sich ihnen zu öffnen. Uns unsere Verletzlichkeit und Unvollkommenheit einzugestehen, macht uns verwundbar. Doch zugleich öffnet es uns auch für tiefgehende zwischenmenschliche Erfahrungen, da du deinem Gegenüber nun auf einer wahren Ebene begegnen kannst, ohne die scheinbar perfekte Fassade.

Erlaube dir Fehler

Selbstzweifel speisen sich nicht selten aus einem übertrieben perfektionistischen Anspruch an sich selbst. Irreführend ist jedoch, dass Perfektionismus einem persönlichen, subjektiven Ideal entspricht und keinem allgemeinen Standard. Die höchsten Ansprüche stellen wir daher meist an uns selbst!

Fehler sind natürlich und gut für den Lernprozess. Die größten Genies unserer Zeit mussten erst lernen, wozu sie später anscheinend so leicht im Stande waren. Oft wird das Genie dabei nicht durch ein bereits bei der Geburt voll ausgeprägtes Talent charakterisiert, sondern durch den Willen zu lernen und durchzuhalten. Sich von dem Ideal des Perfektionismus zu lösen, hat viele Vorteile: Versagensängste werden kleiner und du wirst entspannter werden. Selbstzweifel zeigen dir auch dein Potenzial. Sie können dein Motor sein, der dir Kraft gibt und dir die Richtung zeigt, in die du dich bewegen solltest.

Entwickle positive Glaubenssätze

An deinen Gedanken kannst du bewusst arbeiten. Immer wenn du einen negativen Gedanken hast, in dem du dich selbst heruntermachst, schreibe diesen auf einen Zettel. Nun hast du deine negativen Glaubenssätze schwarz auf weiß. Das ist ein wichtiger Schritt, denn dieses abstrakte Gebilde „Selbstzweifel“ in deinem Kopf wird nun greifbar. Formuliere nun jeden negativen Satz, der dort steht, in einen positiven um.

Also beispielsweise: „Ich bin unattraktiv, ich bin mir sicher er/sie mag mich nicht“ wird zu „Ich mag mich so wie ich bin und fühle mich wohl mit mir selbst, mit allen Ecken und Kanten!“„Ich bin einfach nicht gut genug für diese Position“ wird zu „Ich habe die Fähigkeiten und Kompetenzen in dieser Position zu arbeiten!“

Du wirst anfangs einen Widerstand gegenüber den positiven Glaubenssätzen fühlen. Das ist normal. Deine Gedanken müssen erst lernen, sich mit deinem neuem Selbstbild zu identifizieren. Grundsätzlich gilt: Je größer der Widerstand gegenüber einer positiven Formulierung, desto größer der Schmerz, den wir mit diesem Glaubenssatz verbinden. Umgekehrt heißt das, das die Arbeit an diesem Glaubenssatz dafür sehr effektiv ist!
Du wirst sehen: Mit der Zeit wird die Umformulierung negativer Glaubenssätze zur Gewohnheit werden und deine Gedankenmuster werden sich ins Positive umkehren, du wirst glücklicher werden! Sehr zu empfehlen ist hier das Buch „Befreie dich selbst! Über die Kunst, wahrhaftig zu leben. (* Affiliate Link zu Amazon)“, welches viele Affirmationstexte beinhaltet. Auszüge findest du im Leitfaden zur Selbstreflexion.

Schriftzug Leitfaden zur Selbstreflexion

Löse Gedankenmuster aus der Kindheit auf

Uns werden oft schon in unserer Kindheit Regeln und Sprichwörter eingetrichtert, wie z.B.: „Bring das zu Ende, was du angefangen hast!“, „Das Leben ist kein Zuckerschlecken!“. In gewissen Situationen haben diese Sprichwörter ihre Berechtigung. Aber vielleicht hast du ein Studium oder eine Ausbildung begonnen, von der du merkst, dass sie überhaupt nicht deiner Leidenschaft und deinen persönlichen Zielen entspricht.

Der Leitsatz „Bring das zu Ende, was du angefangen hast!“ wird dafür sorgen, unter Umständen viele Jahre deines Lebens zu verschwenden! Und wer sagt, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist? Wenn du diesem Sprichwort glaubst und verinnerlichst, dass das Leben in erster Linie aus Mühsal und Anstrengung besteht, wirst du garantiert unglücklich.

Überlege, welche Glaubenssätze du von deinen Eltern übernommen hast und schreibe sie auf. Dann überlege, ob sie dir in deiner aktuellen Lebenssituation dienlich sind oder dich eher blockieren. Diejenigen, die dich eher behindern, formulierst du wie in unserer Übung ins Positive um! Lese hierzu den Punkt „Traumatische Erfahrungen“ weiter unten.
Außerdem findest du hier unseren Fachartikel zum Thema „Positive Emotionen“.

Stell dich neuen Herausforderungen

Dein Selbstvertrauen zu steigern, passiert nicht von heute auf morgen. Du selbst weißt am Besten, in welchen Bereichen du Unsicherheit verspürst und vor welchen Situationen du Angst hast. Stell dich diesen Herausforderungen. Das, wovor du dich am meisten fürchtest, wird dir auch das größte Selbstvertrauen verleihen. Du wirst dich großartig fühlen, wenn du Etwas geschafft hast, an das du am Anfang nicht geglaubt hast. Du wirst zurückblicken und dich daran erinnern, wie deine Innere Stimme dir sagte: „Das schaffst du niemals!“,Du bist nicht der Typ dafür, andere können das besser. Versuch es lieber gar nicht“.

Doch nun stehst du da, du hast einfach angefangen, dich den Unsicherheiten gestellt und es getan. Je mehr du von solchen Erfahrungen machst, desto mehr wird das Gefühl, etwas schaffen zu können, zur Gewohnheit werden! Somit: Sage JA zu Veränderung in deinem Leben.

Identifiziere dich nicht mit deinen Selbstzweifeln

Personifiziere deine Selbstzweifel, stell sie dir als kleinen, mickrigen Typ vor, der dir permanent Lügen auftischt und etwas einreden will. Nimm dir vor, ihm einfach nicht zu glauben. Wenn dir jemand weismachen wollen würde, die Erde ist eine Scheibe, würdest du ihm glauben? Diese innere Abgrenzung hilft dir, dich nicht mit deinen Selbstzweifeln zu identifizieren sondern dich von ihnen abzugrenzen und Selbstvertrauen aufzubauen.

Erspüre deinen Selbstzweifel mit Körperarbeit

Wenn du in einer bestimmten Situation mit deinen Selbstzweifeln und einer lähmenden Angst konfrontiert bist, konzentriere dich ganz bewusst auf deinen Körper. Wo spürst du den Druck, in deiner Brust, in deinem Kopf? Fokussiere dich auf das Gefühl in deinen Füßen, stell dir vor, sie sind tonnenschwer, wie sie dort auf dem Boden stehen. Selbstzweifel und die innere Erregung sind Elektrizität, Spannungen, die durch unseren Körper fließen.

Unser Gehirn ist nicht in der Lage, den inneren Monolog sowie die körperliche Empfindung gleichzeitig wahrzunehmen. Indem du dich auf deine körperlichen Empfindungen konzentrierst, bringst du deine Energie auf den Boden und ein Gefühl der inneren Ruhe wird sich einstellen.

Erkenne deine Stärken und Fähigkeiten

Einer der Gründe, warum wir Selbstzweifel haben, ist, weil wir uns selbst immer wieder mit anderen vergleichen. Wir sehen die Erfolge anderer Menschen und denken, dass wir niemals so gut sein können wie sie. Doch anstatt dich mit anderen zu vergleichen, solltest du dich selbst besser kennenlernen und erkennen, welche Stärken und Fähigkeiten du hast. Achte auf deine Erfolge und feiere sie – auch wenn sie vielleicht nicht so groß sind wie die Erfolge anderer. Jeder Erfolg ist es wert, gefeiert zu werden!

Eine Person steht selbstbewusst auf einem Berg

Hör auf, perfekt sein zu wollen

Wir Menschen sind nun mal keine Maschinen – wir sind perfekt in unserer Imperfektion. Also hör auf, perfekt sein zu wollen! Lerne Fehler zu akzeptieren und reflektiere über sie. Versuche herauszufinden, was du beim nächsten Mal besser machen kannst. Doch denk immer daran: Auch Fehler gehören zum Leben dazu – also mach dir keinen Stress!

Nimm dir Zeit für dich selbst

In unserer heutigen Gesellschaft ist es oft schwer, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Wir fühlen uns ständig unter Druck und müssen immer mehr leisten. Doch dieser Druck ist oft unbegründet – also nimm dir ruhig ab und zu einfach mal eine Auszeit! Mach einen Spaziergang in der Natur oder entspanne dich mit einem guten Buch. Tu etwas, was dir gut tut und dir Kraft gibt. Du hast es dir verdient!

Gedankenexperiment: Stell dir vor, du hast keine Zweifel

  • Stell dir vor, du bist völlig selbstbewusst. Du weißt genau, was du kannst und was nicht. Du hast keine Angst, Fehler zu machen oder zu versagen. Alles, was du tust, gelingt dir auf Anhieb.
  • Jeder Schritt, den du machst, ist sicher und erfolgreich. Du weißt genau, was du tust und warum. Es gibt keinen Zweifel in deinem Kopf – nur klare Gedanken und Überzeugungen.
  • Du bist unbezwingbar. Nichts und niemand kann dich aufhalten oder verunsichern. Du lebst in einer Welt voller Möglichkeiten und Erfolg ist für dich kein Fremdwort.
  • Alles, was du anfasst, wird zu Gold. Jede Situation meisterst du mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen. Du bist die personifizierte Selbstbewusstsein – unbeeindruckt von Widrigkeiten und Ängsten.
  • So stell dir jetzt vor, wie es wäre, wenn du diese unerschütterliche Selbstgewissheit hättest. Wie würde dein Leben aussehen? Wo würdest du sein? Was würdest du tun?
  • Stell dir vor, du könntest alles erreichen, was du dir in den Kopf setzt. Wie würde es sich anfühlen? Welche Grenzen würdest du neu definieren?
  • Lass dich von dieser Vorstellung inspirieren und finde heraus, wie es sich anfühlt, selbstsicher und unbeirrbar zu sein. Denn genau das ist es, was Selbstbewusstsein bedeutet: die absolute Überzeugung von deiner eigenen Stärke und Fähigkeiten.

Mehr Selbstbewusstsein aus Sicht der Persönlichkeitsentwicklung

Selbstzweifel sind die Volkskrankheit Nummer Eins aus Sicht der Persönlichkeitsentwicklung. Viele Menschen haben sich nie bedingungslos geliebt oder angenommen gefühlt. Aus diesem Mangel heraus entstehen viele Übersprunghandlungen, in denen die eigene Außenwirkung übermäßig wichtig wird.

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Traumatische Erfahrungen

Als Erwachsene scheinen wir alles unter Kontrolle zu haben. Doch so vieles davon ist Schein, nicht Sein. Das verletzte innere Kind ist in den meisten Menschen hochaktiv. Als Kind empfinden wir Dinge als Verletzung, die ein Erwachsener niemals so wahrnehmen würde. Kinder sind hochsensibel und können mitten am Weg der Identitätsfindung sehr leicht aus der Spur geworfen werden.

Ich erinnere mich gut an meine Zeit vor der Pubertät als ich wie ein junger Hund mit zu großen Pfoten recht unproportioniert aussah. Meine Ohren waren regelmäßiges Gesprächsthema in der höheren Schule, in der Grundschule war es mehr meine dunkle Hautfarbe. „Der Affe“ war hier noch einer der eher netten Ausdrücke. Natürlich tat dies weh, und es lies mich die schönen Dinge, wie z.B. die liebevollen Mitschüler, die mich mochten, nicht mehr sehen. So war schnell die Außenseiter- und Opferrolle geboren.

Was tun lieblose Aussagen in der Kindheit mit uns?

Es gibt die Kinder, die sich wehren. Es sind jene, die in einer „jetzt erst Recht“-Mentalität ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und ohne Angst „Angreifer“ konfrontieren. Es gibt aber auch jene, bei denen die Sticheleien große Selbstzweifel auslösen. Mehr noch, das Selbstbewusstsein leidet und man fühlt sich ungeliebt, ungesehen, zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu dunkel, zu hell, zu unschön, zu unpassend für die Welt. Eigentlich möchte man nur normal sein, irgendwie dazugehören und das Gefühl, gemocht zu werden, erheischen. Egal wie cool und redegewandt man sich vielleicht als Kind präsentiert hat, kann tatsächlich im Inneren tiefe Unsicherheit existiert haben.

Doch verändern sich unbearbeitete kindliche Gefühle wirklich, wenn man erwachsen ist? Was machen Erwachsene, um mit der oft unbewussten, tief sitzenden Unsicherheit umzugehen? Man kompensiert den Schmerz des hässlichen Entleins mit neuen Handlungsweisen. Für viele ist dies der stetige Versuch, sich zu verbessern, um von der Welt endlich anerkannt zu werden. Strategien dafür gibt es viele, einige davon sind: Körperkult – es wird jedes verzehrte Gramm auf die Waagschale der eigenen Angst vor dem Zunehmen gelegt, der Körper wird mit oftmals unnötigen Operationen millimeterweise scheinbar verbessert.

Andere schärfen nicht nur aus Freude ihren Intellekt: Alles zu wissen, hebt sie aus der Masse heraus, sie müssen konstant besser werden. Irgendwann entsteht dann der Glaube, dass sie intelligenter und besser seien als alle anderen, keiner weiß so viel wie sie. Keiner kann ihnen das Wissen nehmen oder ihnen das Wasser reichen.

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Selbstwert-Strategien, die unglücklich machen

Kindheitstraumen werden oft überspielt. Die Psyche erschafft einen Scheinwert. Dies kann durch Aufbau einer lückenlosen Karriere, an gesellschaftlichen Status und an Macht geschehen. Ein weiterer gangbarer Weg von der eigenen Unsicherheit abzulenken ist dogmatische Selbstfindung. Lehrbuchmäßig werden 110% der Yoga-Übungen durchgeführt und Dogmen gebetsmühlenartig Mitmenschen  weitergegeben.

Andere gehen den umgekehrten Weg des Selbstmitleids und der Selbstzerstörung: Sie glauben, dass sie es niemals schaffen werden, zu genügen – wozu es daher überhaupt versuchen. Bisher sei jeder Versuch sowieso gescheitert und damit die eigene Unfähigkeit bewiesen. Als Folge wird der Weg sich selbst zu schaden eingeschlagen: körperlich, geistig und emotional. Dies äußert sich oftmals in Maßlosigkeit, Trägheit und – wie auch bei den Menschen, die die erstgenannten Strategien anwenden – Depression.

Auch in einer Beziehung zeigt sich das hässliche Entlein schnell: Es manifestiert sich die subjektiv scheinbar berechtigte Angst, dem geliebten Menschen nicht zu genügen. Andere Mitmenschen werden zu Konkurrenten und wirken auf einmal viel besser, intelligenter und attraktiver. Nun wird der Partner Zielscheibe für die eigenen Unsicherheiten, überall lauert Gefahr, die Eifersucht nimmt eine übermäßige und destruktive Form an. Die Komplimente und positive Bestärkung des Partners scheinen hier nur wie der Tropfen am heißen Stein zu wirken. Nie ist es genug – ja, man fühlt sich trotz aller bezeugten Liebe nicht genug bestätigt und oftmals auch ungeliebt.

Erkennst du, wie das hässliche Entlein in uns stetig nach scheinbarer Sicherheit im Außen strebt, um die tiefe innere Unsicherheit zu überwinden? Doch kann die Lösung überhaupt im Außen zu finden sein?

Nutze Selbstreflexion, dich selbst zu hinterfragen

Der erste Schritt ist, zu erkennen, dass meine Reaktionen und meine Handlungen nicht nur aus freiem Willen heraus entstehen. Ist das, was ich tue wirklich aus einer freudevollen Emotion heraus entstanden? Oder ist es etwas anderes?

Der Satz „Ich kann nicht anders“ ist ein Ausdruck der eigenen Unfreiheit und ein Zeichen, dass der Schmerz des hässlichen Entleins meine Handlungen steuert. Erkenne, dass oftmals die eigenen Handlungsweisen aus einem Antrieb entstehen, sich verbessern zu wollen. Ist dies schlecht? Es könnte ja auch Motor einer gesunden Motivation sein… Ja und nein!

  • Verbessere ich mich aus freien Stücken, aus einem gesunden Gefühl der eigenen Veredelung, ist alles in bester Ordnung. Ich tue es für mich und mein Seelenwohl oder um meinen Mitmenschen zu dienen.
  • Verbessere ich mich, um den Anderen besser zu gefallen, sieht die Sache anders aus: Ich bin fremdbestimmt. Ist die Schönheitsoperation noch notwendig, wenn ich alleine auf einer Insel gestrandet bin? Wem könnte ich dort wohl gefallen?

Es ist daher wichtig, die eigenen Handlungsweisen zu hinterfragen und bereit zu sein, bekannte, so logisch wirkende Pfade zu verlassen. So reift die Erkenntnis, dass ich tatsächlich einer Lüge aufgesessen bin. Der Lüge nämlich, dass ich – so wie ich bin – nicht genüge. Wenn ich also in Wirklichkeit genüge, so wie ich bin, muss ich mir dann viele der seltsamen Dinge, die ich meine, tun zu müssen, noch antun?

Der zweite Schritt ist die Beschäftigung mit dem hässlichen Entlein. Erkenne, dass du nicht alleine bist. So vielen geht es wie dir – auch mir ist es so ergangen. So mein Tipp von Entlein zu Entlein: Wir sind in Wirklichkeit wunderbare und in ihrer Einzigartigkeit wunderschöne Schwäne, vielleicht bist du dir dessen einfach noch nicht bewusst? Lass uns gemeinsam die Lebensfreude willkommen heißen!

Sag Ja zur Veränderung

Viele Menschen haben Angst vor Veränderung. Was geschieht, wenn mein Selbstvertrauen gewachsen ist und ich meine Lebensumstände drastisch ändere? Gerade wenn ich Kinder erziehe, ist es um einiges schwieriger, jenen Teil loszulassen, der sagt: „Du kannst das nicht machen, du brauchst Sicherheit, du musst vorsorgen…“. Tatsache ist aber: „Du kannst es machen“, was auch immer „es“ ist. Es ist nur der eigene Geist, der uns Grenzen aufzeigt, die sich dann physisch manifestieren.

Letztendlich ist für jeden von uns fast alles möglich, wenn es nur der eigene Geist erlaubt. Bewiesen haben es all jene Menschen z.B. am Jakobsweg, die physisch, aufgrund ihres Körpers oder Alters, eigentlich nicht in der Lage sein sollten, den Jakobsweg zu gehen. Und dennoch gingen sie ihn. Wie ein alter Mann auf unserer eigenen Pilgerschaft zu uns sagte: „Ich komme an, irgendwie. Langsam. Aber ich komme an“. Es war in dem Moment völlig klar: Er war schon längst angstfrei und in einem Zustand geistiger Unabhängigkeit angekommen.

Gedanken, die dich sabotieren

Der Mensch mit seinem nach außen gerichteten Geist tendiert dazu, sich immer wieder die Bestätigung über das eigene Sein und Tun von Anderen zu holen:

  • Ist es richtig, was ich mache?
  • Werde ich gemocht, wenn ich so lebe wie ich lebe?
  • Wie reagiert mein Umfeld, wenn ich mich verändere?
  • Was werden die Anderen sagen?

Es scheint wie ein Fluch über dem Menschen zu liegen, in stetiger Abhängigkeit von der Meinung und den Gedanken anderer zu leben. Doch bin ich dann überhaupt in der Lage, schmerzfrei, ohne Konsequenzen dem inneren Ruf zu folgen?

Die Antwort der Mitmenschen ist einfach – ich kenne sie nur zu gut: „du bist verrückt“, „du kannst ja nicht“, „du musst…“, „sei vorsichtig…“ und vieles mehr. Doch vergiss nicht: es ist die Meinung eines Anderen, der selbst von der Meinung der Anderen abhängig ist. Der Blinde führt den Blinden.

So ist mein Rat:

  • Folge nur deiner inneren Stimme
  • Höre auf das, was die innere Weisheit dir rät und handle danach.
  • Verwirf die unkenden Rufe im Außen, bleibe dir selbst treu.
  • Habe keine Angst! Der Strom des Lebens unterstützt dich – schwimme mit ihm und kämpfe nicht gegen ihn an und alles wird gut. Ein Leben voller Lebensfreude wartet auf dich!

Wieso können mich Mitmenschen nicht einfach mögen?

Der Grund für den scheinbaren Misserfolg ist einfach: es ist unmöglich! Wie viele Menschen glaubst du, mögen mich so wie ich bin? Je länger man den Weg der Selbstreflexion beschreitet,  desto offensichtlicher wird es: sehr wenige Menschen nehmen Andere so an, wie sie sind.

Der Grund ist einfach: Jemanden zu mögen, so wie er ist erfordert die Fähigkeit, sich selbst ebenso anzunehmen. Dies erfordert wiederum eine nicht bewertende, nicht beurteilende Sicht. Jener hohe Bewusstseinszustand ist in wenigen Menschen zu finden. Wie kann ich daher, von meinen Mitmenschen erwarten, diesen Blick auf die Welt und mich entwickelt zu haben, wenn ich selbst dazu noch nicht in der Lage bin?

Wir sehen, es ist sinnlos, danach zu streben gemocht zu werden! Vielmehr geht es darum, zu lernen, den Wunsch gemocht zu werden loszulassen. Was uns hierbei hilft ist der Weg der Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis.

Fazit zum Thema Selbstwert

Ich empfehle dir, dich mit jeder Übung intensiv zu beschäftigen und nur ausgewählten Menschen in deinem Umfeld von deiner Arbeit an dir selbst zu erzählen. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, im Gegenteil: Die körperliche und seelische Gesundheit, die sich aus einem wohlwollenden Umgang mit sich selbst speist ist die Essenz eines glücklichen Lebens und sollte für jeden relevant sein!

Lebe ich mein Leben ausgerichtet an Oberflächlichkeit und falschen Zielen und betreibe ich keinerlei Selbstreflexion leidet mein Selbstwert und Leid folgt auf den Fuß. So gilt es, das Leben neu auszurichten – auf die Veränderung des eigenen Charakters. Dies beginnt mit einer Bestandsaufnahme der eigenen Gefühle und der Erkenntnis, dass die Entscheidungen der Vergangenheit mich hierher geführt haben. Ich war der Architekt meiner jetzigen Situation. Heilung geschieht schon in diesem Moment, da sich der Geist einer neuen Perspektive öffnet.

Kein Geld, keine Machtposition, kein Einfluss und keine Besitztümer können die neu gefundenen Erkenntnisse rund um die wahre Natur des Seins ersetzen. Arbeite daran, den eigenen Schmerz zu erkennen, anzunehmen und loszulassen. Doch mehr ist notwendig: Fang heute an, deine Befreiung im Geist und im Herzen zuzulassen.

Abschließend bleibt zu sagen: Seine Selbstzweifel zu überwinden ist nichts, was von heute auf morgen geschieht. Es ist ein allmählicher und manchmal auch schwieriger Prozess. Vergiss nicht: Ehrliche Selbstreflexion führt zu Selbsterfahrung. Du wirst belohnt werden mit mehr Vertrauen in dich selbst und dem erfüllenden Gefühl, das Beste aus dir zu machen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Simon Rösgen entstanden.

Weiterführende Informationen

  1. Online im Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstzweifel, (Stand 05.05.2021)
  2. Befreie dich selbst. Über die Kunst eines erfüllten Lebens. Matthias A. Exl, 2018, Mankau Verlag.

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Bildquellen

  • Eine grafische Darstellung eines Menschen am Berg: Microsoft Designer

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